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Transkulturelle Kinder- und Jugendpsychiatrie

Grundlagen und Praxis

Erschienen am 15.10.2008, 1. Auflage 2009
29,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783939069607
Sprache: Deutsch
Umfang: IX, 212 S., 15 s/w Illustr., 15 Fotos
Format (T/L/B): 1.5 x 24.2 x 16.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Angesichts der demografischen Entwicklung stellt dieses Buch einen längst überfälligen Abriss der gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen und der entwicklungspsychopathologischen, (psycho)therapeutischen und diagnostischen Ansätze in der interkulturellen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie dar. Die Aufgabenstellungen in diesem Fachgebiet sind äußerst komplex, da die Grenze zwischen "Normalität" und "Pathologie" auch kulturell determiniert ist. Der Umgang mit psychisch kranken Zuwandererkindern erfordert ein umfassendes Wissen und gleichzeitig eine stetige Bereitschaft des Infragestellens von Selbst-Verständlichkeiten und Halbwissen über Migration. Der Band präsentiert gleichzeitig die vollständigen Ergebnisse der "Essener Feldstudie" mit türkischstämmigen Zuwandererfamilien, zeigt die Gründe für die sogenannte Inanspruchnahmebarriere psychiatrischer Behandlungen auf, benennt übliche Bewältigungsstrategien, entwickelt eine Familientypologie und eine individuelle Typologie für Zuwandererkinder. Zudem wird der Diskurs um den "Alpha-Bias" (Migrantenkinder sind anders als wir, man kann sie nicht verstehen und braucht Spezialisten) gegenüber dem "Beta-Bias" (alle Menschen sind in ihrer Entwicklung und ihrer Psychopathologie gleich) im Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie eröffnet.

Inhalt

Aus dem Inhalt: Einleitung (u. a. gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Assimilation vs. Multikulturalität, Kinder mit Zuwanderungshintergrund, Armut, Schul- und Berufsperspektiven, institutionelle Diskriminierung, Asyl- und Aufenthaltsstatus, sog. Ausländerkriminalität); Entwicklungspsychopathologie in der Migration, Ergebnisse der Essener Feldstudie (u. a. familiale Erziehungsstile, Kohäsion und Adaptabilität, Identitätsentwicklung in der Migration, Mono- vs. Bilingualität, Adoleszenz und Familie, Suchtgefährdung, Grenzen zur Pathologie); Diagnostik und Herangehen (u. a. Settingfragen, Kontaktaufnahme, Dolmetschereinsatz, Anamneseerhebung und Familie, DSM IV, ICD-10, Auseinandersetzung mit Normativem, Diagnostik und Behandlung, Inanspruchnahmebarrieren, Normierungsprobleme in der Psychodiagnostik, Probleme der Diagnosediskrepanz); Haltungen von Therapeuten (u. a. Fremdheitsrepräsentanzen und Umgang, Alpha- und Beta-Bias, positive und negative Diskriminierung, Standards des DSM-Appendix und Realisierung); Institutionelles (u. a. Inanspruchnahmebarrieren, monoethnischer Hintergrund und interkulturell sensitives Handeln, Öffnung der Institutionen, Spezialambulanzen vs. Integration in bestehende Systeme, Checkliste Interkulturalität, Sonnenberger Leitlinien); Lehrfälle (u. a. forensischer Lehrfall über eine Vergewaltigung)